Börnersdorf
Als der Siedlertreck vor über 550 Jahren die flache Mulde des Molchgrundbaches erreichte, nannten die Bauern ihre neue Siedlung nach ihrem Anführer Bernhard. Aus Bernhardsdorf oder „Bernerstorff“, wie es von 1439 erstmals überliefert ist, wurde im Laufe der Zeit Börnersdorf. Beachtenswert sind die Drei- und Vierseitenhöfe des Gebirgsdorfes, die sich erhöht an den Hängen der Talmulde entlang ziehen und Zeugnis eines gewissen Wohlstandes der Bauernfamilien geben.
Durch Börnersdorf zieht sich, vom Elbtal über Wingendorf kommend und weiter führend in Richtung Fürstenwalde die alte Dresden-Teplitzer Poststraße. Zwei auf Geheiß August dem Starken errichtete Postmeilensäulen, Halbmeilenstein Nr. 14 und der Viertelmeilenstein Nr. 15 (beide 1732), erinnern an die Zeit, als man noch hoch auf dem gelben Wagen von Sachsen nach Böhmen reiste. Übrigens ist dieser Streckenabschnitt der einzige, auf dem alle der historischen Steine vorhanden sind. Die alte Poststraße führt heute auf ruhigen Nebenstraßen und stillen Wald- und Feldwegen entlang, so dass man mit etwas Glück wieder der Postkutsche begegnen kann, Tourismus der besonderen Art. Auch die Trasse der Bundesautobahn A17 folgt auf ihrem Weg vom Dresdner Elbtal ins Böhmische Becken annähernd diesen Streckenverlauf und den günstigen geographischen Gegebenheiten. So ist Börnersdorf für Einheimische und Gäste mit der nahen Anschlussstelle „Bad Gottleuba“ zum Ausgangspunkt in die Kulturregionen beidseits der Grenze geworden und doch dank heutiger Bauvorgaben trotz Autobahnnähe ein ruhiger landwirtschaftlich geprägter Ort geblieben.
Gäste werden bereits aus der Ferne vom massigen Turm der Börnersdorfer Kirche (1674) begrüßt. Im Inneren befindet sich ein Barockepitaph von 1864 und mehrere klassizistische Grabdenkmale aus dem frühen 19. Jahrhundert. Aus dieser Zeit stammt auch der Kanzelaltar und der Taufstein, beide aus Holz gefertigt.